EMDR – Was ist das?

EMDR – Was ist das?

EMDR ist eine Abkürzung für Eye Movement Desensitization and Reprocessing (deutsch: Desensibilisierung und Neuverarbeitung durch Augenbewegungen) und ist eine weltweit anerkannte Methode, die ursprünglich zur Behandlung von traumatischen Erlebnissen entwickelt wurde, aber auch bei geringeren seelisch belastenden Erlebnissen sehr gute Ergebnisse erzielt.

Unser Gehirn besteht aus zwei Hälften, wobei die eine Hälfte unsere instinktiven Reaktionen steuert und für Sinneseindrücke und Emotionen zuständig ist (emotionales Gehirn). Die andere Hälfte hingegen ist für logisches Denken, Sprache und die Einordnung von Erlebnissen in einen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang zuständig (kognitives Gehirn).

Wenn Erlebnisse abgespeichert und später erinnert werden, sind normalerweise beide Gehirnhälften durch zahlreiche Nervenverbindungen miteinander vernetzt.

Steht ein Mensch jedoch aufgrund eines einschneidenden, oder sogar lebensbedrohlichen Erlebens unter Schock, wird das kognitive Gehirn vom emotionalen Gehirn getrennt. In einer Gefahrensituation kann das sinnvoll sein, da man erst einmal keine logischen Erklärungen finden muss oder die Situation räumlich und zeitlich korrekt einordnen oder beschreiben muss.

Als Therapeutin werde ich durch gezielte Rechts-Links-Bewegungen der Augen Ihre beiden Gehirnhälften (emotionales und kognitives Gehirn) abwechselnd stimulieren und dadurch neu verknüpfen. Einzelne Erinnerungssplitter werden zu einer ganzheitlichen Erinnerung geformt und hierdurch Emotionen und Sinneseindrücke in einen stimmigen kognitiven Zusammenhang gebracht.

Das Gehirn erkennt die Situation somit als Teil der Vergangenheit und Ängste können hierdurch desensibilisiert – also verringert – und neu verarbeitet werden: „Ich weiß, es ist geschehen, es war schlimm. Aber jetzt ist es vorbei“. Negative Glaubenssätze, die mit dem Erlebnis in Verbindung stehen („ich kann mich nicht wehren“) können positiv umstrukturiert werden („ich bin stark“).

Methodik

Methodik

Als Therapeutin führe ich eine gezielte Stimulation Ihrer Augen durch – immer abwechselnd rechts und links. Gleichzeitig fordere ich Sie auf, das einschneidende Erlebnis zu erinnern. Auf diese Weise werden abwechselnd Impulse an Ihre linke und rechte Gehirnhälfte gesandt.

Die Stimulation über die Augen kann bei gleicher Wirksamkeit auch durch eine abwechselnde Stimulierung der Knie oder Hände ersetzt werden (sog. Tapping).

Voraussetzung für eine EMDR-Behandlung ist, dass die mit dem Trauma verbundenen Erinnerung kontrollieren werden können.

Anwendungsgebiete:

  • Einschneidende (traumatische) Erlebnisse

  • Seelische Belastungen

  • Ängste

  • Unklare Körpersymptome

  • Persönliche Lebenskrisen